Die Massenmorde in Piasnica waren die ersten groß angelegten nationalsozialistischen Gräueltaten im besetzten Polen. Schätzungsweise 12.000 bis 14.000 Menschen wurden in diesem Wald erschossen: polnische Intellektuelle, Juden, Tschechen, Deutsche, Kaschuben und psychisch Kranke aus Krankenhäusern.
Erschießungsorte
Die Massenerschießungen im Osten Europas sind ein noch immer wenig bekanntes Kapitel des Holocaust. Allein auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion wurden bis 1944 über eine Million jüdische Männer, Frauen und Kinder von Erschießungskommandos ermordet und in Massengräbern verscharrt. Auch andere Opfergruppen, wie Roma oder Kriegsgefangene, wurden in den Massenerschießungen ermordet.
Viele der unzähligen Tatorte und Massengräber liegen abseits und weitgehend vergessen – in Schluchten, Sandgruben und Wäldern, auf Feldern und Müllkippen. Allein in der heutigen Ukraine gibt es schätzungsweise rund 2.000 Massengräber. Meist sind sie unmarkiert und verwahrlost.