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Seit 1959 gibt es eine Gedenkstätte in Ravensbrück. Das Lagergelände wurde jedoch bis 1994 von der russischen Armee als Militärstützpunkt und Übungsplatz genutzt. Heute ist das gesamte Gelände für die Öffentlichkeit zugänglich
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Seit 1959 gibt es eine Gedenkstätte in Ravensbrück. Das Lagergelände wurde jedoch bis 1994 von der russischen Armee als Militärstützpunkt und Übungsplatz genutzt. Heute ist das gesamte Gelände für die Öffentlichkeit zugänglich

Ravensbrück

war ein deutsches Frauenkonzentrationslager 90 km nördlich von Berlin in der Nähe der Stadt Fürstenberg. Zwischen 1939 und 1945 durchliefen rund 130.000 Frauen als Häftlinge Ravensbrück und seine 40 Außenlager. Etwa 28.000 Frauen kamen in Ravensbrück ums Leben. In der Regel waren sie politische Häftlinge, die aus verschiedenen von Nazi-Deutschland besetzten europäischen Ländern kamen. Die weitaus meisten Frauen wurden aus Polen und der Sowjetunion nach Ravensbrück verschleppt. Mehr als 20.000 der insgesamt Inhaftierten waren Jüdinnen. Viele Häftlinge wurden als Arbeitssklaven in nahegelegenen Fabriken von Siemens & Halske beschäftigt. Von 1942 bis 1945 wurden an vielen Häftlingen medizinische Experimente durchgeführt. Im Frühjahr 1941 richtete die SS ein kleines Nebenlager für männliche Häftlinge ein.

In der Nähe des Lagers Ravensbrück befand sich zudem das Konzentrationslager Uckermark – im NS-Jargon „Jugendschutzlager“. Das Lager wurde im Mai 1942 als Internierungslager für rund 1200 Mädchen im Alter von 16 bis 21 Jahren eröffnet, die größtenteils auf Antrag von Jugendämtern, Heimen oder Jugendgerichten durch die „Reichszentrale zur Bekämpfung der Jugendkriminalität“ des Reichskriminalpolizeiamtes eingewiesen wurden. Sie wurden als renitent, unerziehbar, asozial, verdorben, verwahrlost oder kriminell eingestuft. Auch eugenische oder rassische Begründungen wurden angeführt.

Anfang 1945 wurden mehrere tausend Frauen aus Ravensbrück und dem KZ Uckermark in einer improvisierten Gaskammer in Ravensbrück ermordet.