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Das Gelände heute
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Das Gelände heute

Monowitz

auch „Auschwitz III“ oder „Buna-Lager“ genannt, war ein deutsches Konzentrationslager im Lager- und Vernichtungskomplex von Auschwitz im besetzten Südpolen, etwa 60km westlich von Krakau. Das Lager entstand Ende Oktober 1942 an der Stelle des Dorfes Monowice, dessen Einwohner vertrieben worden waren. Das Lager grenzte unmittelbar an das Gelände der Buna-Werke der I.G. Farben AG an und war das erste von einem privaten Industrieunternehmen geplante und finanzierte Konzentrationslager, das ausschließlich für die Zwangsarbeit von Häftlingen vorgesehen war.

Zunächst hatte das Lager nur eine Größe von 500 m Länge und 270 m Breite mit einer Kapazität für wenige hundert Häftlinge. Das Lager wurde jedoch bald stark vergrößert: Ende 1943 gab es im Lager bereits 7000 Zwangsarbeiter, im Juli 1944 wurde der Höchststand von 11.000 – zumeist jüdischen – Häftlingen erreicht. Die Häftlinge litten unter völlig unzureichender Versorgung bei körperlicher Schwerstarbeit, brutalen Misshandlungen und Gewalt der Wachmannschaften und Kapos. Arbeitsunfähige Häftlinge wurden zu tausenden zur Ermordung in den Gaskammern von Auschwitz selektiert. Die Opferzahl lässt sich daher nicht exakt ermitteln, wird aber mit 20-25.000 Toten angenommen

Kurz vor Eintreffen der Roten Armee im Januar 1945, „evakuierte“ die SS am 18. Januar auch Monowitz und trieb die Häftlinge auf einen Todesmarsch Richtung Westen. Rund 850 entkräftete und kranke Häftlinge wurden im Krankenbau zurückgelassen, von denen viele verstarben bevor das Lager am 27. Januar 1945 befreit wurde.

Das Fabrikgelände wurde auch nach dem Krieg weitergenutzt und ist eine der größten Kunststoffproduktionsstätten Polens. Heute noch prägen die hohen Schornsteine der jetzigen Firma Dwory S.A. das Landschaftsbild. Die zuvor vertriebene Dorfbevölkerung kehrte nach Monowitz zurück und errichtete das Dort neu. Als Baumaterial verwendeten sie auch die hölzernen Lagerbaracken, wodurch Teile der Baracken bis heute erhalten geblieben sind. Neben historischen Fabrikgebäuden sind auch zahlreiche Bunker der SS-Wachmannschaften, Schienenanlagen und Betonpfeiler der Stacheldrahtzäune erhalten und können in Monowitz und seiner Umgebung gefunden werden.